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175 Jahre – und kein bisschen leise!

Von 14. April 2025 Publikationen

Seit 175 Jahren gibt es sie – die Wiener Rechtsanwaltskammer. Auch wenn sich die Zeiten geändert haben, ist eines gleichgeblieben: Unsere Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte sind Sprachrohr für die Bürgerrechte. Gerade in diesen politisch wie wirtschaftlich bewegten Zeiten braucht es eine starke und klare Stimme für Menschenwürde, Freiheit und Gerechtigkeit. 1848 war ein Aufbruch: Bürgerrechte wurden erkämpft, der Ruf nach Freiheit hallte durch Europa – auch durch Wien. Damals standen mutige Juristen wie Eugen Alexander Megerle von Mühlfeld, Dekan der Juristischen Fakultät und Vorstand des Advokatenkollegiums, an der Spitze dieses Wandels. Er ersuchte Justizminister Anton von Schmerling um die Bewilligung zur Gründung der Advokatenkammer von Wien, die am 13. März 1850 erteilt wurde. Am 28. März 1850 wurde die Vollversammlung zur Konstituierung der Wiener Rechtsanwaltskammer abgehalten. Damit setzte sich Megerle von Mühlfeld für eine unabhängige Justiz und die Selbstverwaltung des Standes ein – Grundwerte, die bis heute gelten. Diese autonome Selbstverwaltung leben wir heute durch unser aktives Mitwirken – etwa bei den Wahlen in der Plenarversammlung. Wer Verantwortung übernimmt, verteidigt den Rechtsstaat nicht nur im Gerichtssaal, sondern auch im Inneren unseres Berufsstandes! Wenn weltweit Grundrechte unter Druck geraten, ist es unsere Aufgabe, Haltung zu zeigen. Nicht im Flüsterton, sondern mit klaren Worten. Im Reden ein Foliant, im Denken ein Gigant – so wurde Megerle von Mühlfeld einst beschrieben. Sein Geist lebt weiter in all jenen, die täglich das Wort für das Recht ergreifen. Im Herbst 2025 werden wir unser Jubiläum 175 Jahre Wiener Rechtsanwaltskammer feiern – würdig, bewusst, selbstbewusst und kein bisschen leise!

Der gesamte Artikel aus dem Rechtspanorama der Tageszeitung DIE PRESSE vom 14.04.2025 kann hier nachgelesen werden.

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