Der Wonnemonat Mai hat eigentlich gar nichts mit Liebe zu tun, sondern leitet sich vom Althochdeutschen winnimanod ab und bedeutet Weidemonat, weil da das Vieh auf die Weide gebracht wurde. Er ist aber der Heiratsmonat. Der wohl wichtigste Vertrag im Leben, die Ehe, ist in § 44 ABGB geregelt: Die Familien-Verhältnisse werden durch den Ehevertrag gegründet. In dem Ehevertrag erklären zwei Personen gesetzmäßig ihren Willen, in unzertrennlicher Gemeinschaft zu leben, Kinder zu zeugen, sie zu erziehen, und sich gegenseitigen Beistand zu leisten. Von Liebe ist hier keine Rede, sicher aber oft Motivation! Viele Leute lassen Verträge, bevor sie sie unterschreiben, rechtlich prüfen. Selten passiert dies aber vor der Eheschließung. Doch so blind darf Liebe nicht machen! Heiratswillige sollten vor der Eheschließung über ihre Rechte und Pflichten sowie die Rechtsfolgen Bescheid wissen: Namensführung, Geschlechtsgemeinschaft, gemeinsames Wohnen, Treue, anständige Begegnung, wechselseitiger Beistand, Unterhalt, Haushaltsführung, Kindererziehung, Mitwirkung im Erwerb des anderen, Obsorge, Gütertrennung, Feststellung des allein Eingebrachten (Vermögen/Schulden) und der gemeinsamen Anschaffungen vor der Ehe (und deren Drittfinanzierung), Heiratsgut, Erbrecht, sozialversicherungs- und steuerrechtliche Auswirkungen müssen ebenso bedacht werden, wie was im Scheidungsfall sein soll. Immerhin beträgt die Scheidungsrate in Österreich knapp unter 40 %. Ehepakte können hier schon für klare und geregelte Verhältnisse sorgen. Drum prüfe, wer sich ewig bindet! Mit Rat und Tat helfen wir Rechtsanwälte und Rechtsanwältinnen allen Hochzeitspaaren, damit der gemeinsame Lebensweg ein rechtssicherer und glücklicher wird! Nicht nur im Wonnemonat Mai!
Der Original-Artikel aus dem Rechtspanorama der Tageszeitung DIE PRESSE vom 09.05.2022 kann hier nachgelesen werden.